Deutsch-deutsche Jugendkontakte im Schatten von Nachrüstung, Afghanistan und Glasnost: die 1980er-Jahre

Ein Archivgespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von der SJD – Die Falken, den JUSOS, der DGB, des FDGB und der FDJ

Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) // Archiv der Arbeiterjugendbewegung

 

Wann: 23. November 2018, 13 - 19 Uhr

Wo: Salvador-Allende-Haus, Haardgrenzweg 77, 45739 Oer-Erkenschwick

Eintritt ist frei. Aus räumlichen Gründen ist die Zahl der Teilnehmenden begrenzt. Daher bitten wir um vorherige Anmeldung.

Anmeldung: (bis 10.11.2018)

Archiv der Arbeiterjugendbewegung, Haardgrenzweg 77, 45793 Oer-Erkenschwick

Tel.: 02368.55993 // E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Zeitzeuginnen und Zeitzeugen:

Eberhard Aurich, ehemaliger Erster Sekretär des Zentralrates der Freien Deutschen Jugend (FDJ)

Michael Herms, ehemaliger stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Zentrale Arbeitsgruppe in der Westabteilung des Zentralrats der Freien Deutschen Jugend (FDJ)

Werner Pepplowski, ehemaliger Vorsitzender des Zentralvorstandes der IG Graphisches Gewerbe und Papierverarbeitung bzw. IG Druck und Papier im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB)

Roland Klapprodt, ehemaliger Bundesvorsitzender der SJD – Die Falken / ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR)

Gustav Wilden, ehemaliger Referent für internationale Arbeit im Bundesvorstand der SJD – Die Falken

Ulf Skirke, ehemaliger Bundesvorsitzender der Jungsozialisten (JUSOS)

Ilse Brusis, ehemaliges Mitglied im Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand, zuständig für Ressort Bildung und Jugend

Klaus Westermann, ehemaliger Bundesjugendsekretär der DGB-Jugend

Nach Abschluss der Ostverträge in den frühen 1970er-Jahren hatte sich das Verhältnis zwischen beiden deutschen Staaten entkrampft. Zwischenstaatliche Kontakte wurden im Rahmen der Entspannungspolitik genauso normal wie solche zwischen (politischen) Organisationen – so normal, wie dies angesichts von Systemkonkurrenz, militärischer Blockkonfrontation und Mauer sein konnte. Die Beziehungen zwischen westdeutschen Jugendverbänden aus der Arbeiterbewegung – Falken, Jungsozialisten, Gewerkschaftsjugend – zu ihren ostdeutschen Gesprächspartnern in FDJ und FDGB unterlagen der Besonderheit, dass sich beide Seiten auf eine gemeinsame Geschichte der Arbeiterbewegung bezogen. Die Kontakte fanden somit nicht nur vor dem Ost-West-Hintergrund, sondern auch vor dem Streit statt, wie eine bessere Gesellschaft und Zukunft zu erreichen seien.

 Nach der Normalisierung in den Beziehungen seit Beginn der 1970er-Jahre standen die Kontakte in den 1980er-Jahren vor neuen Herausforderungen. Mit dem NATO-Doppelbeschluss und dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan  – beides gegen Ende des Jahres 1979 – stand die Welt vor der nächsten Phase atomarer Rüstung. Friedensbewegungen weltweit aber auch in beiden deutschen Staaten opponierten gegen die Regierenden. Die DDR sah sich zudem durch die polnische Oppositionsbewegung (Solidarnosc) und die Politik Gorbatschows herausgefordert.

Anknüpfend an die 2016 stattgefundene gemeinsame Veranstaltung des Archivs der sozialen Demokratie und dem Archiv der Arbeiterjugendbewegung über die politischen Jugendkontakte der 1970er-Jahre, werden in diesem Jahr Zeitzeug*innen aus den beteiligten Organisationen über ihre Erfahrungen in dem Jahrzehnt vor Ende des Systemkonflikts berichten.

Das Archivgespräch hat zum Ziel, die Quellenlage zum Thema sichtbar zu machen und zugleich Impulsgeber für Forschung und Lehre zu sein, um damit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der deutschen Teilung im Feld der historischen Jugendforschung zu leisten. Daher richtet sich die Veranstaltung vor allem an fachlich informierte und ehemalige an den Austauschen beteiligte Personen.

Es werden Zeitzeug*innen aus der SJD – Die Falken, der DGB-Jugend, den Jungsozialisten, der Naturfreundejugend, dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) und der Freien Deutschen Jugend (FDJ), dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) an dem Gespräch teilnehmen.

Außerdem konnte Dr. Detlef Brunner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Universität Leipzig, für ein Impulsreferat gewonnen werden.