Mitglied Pikto

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NamedyWofür stand die Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde (RAG)? Wie wurden die Ideen von Kurt Löwenstein und Co. in Großzeltlagern umgesetzt?

Die Weimarer Republik war erst wenige Tage alt, als sich 1919 in Berlin die Vereinigung proletarischer Kinderfreunde gründete. Auf ihrer ersten Reichskonferenz (nun als Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde, RAG) wurde Kurt Löwenstein das Amt des Vorsitzenden übertragen. Zwischen 1923 und 1932 wuchs die RAG stark an. Während es im November 1923 erst 54 Ortsgruppen gegeben hatte, waren es Ende 1932 bereits 1.101. In den Kinderrepubliken versuchten die Kinderfreunde, ihre politisch-pädagogischen Ideen „im Kleinen“ zu realisieren – es sollte gezeigt und gelebt werden, dass eine kapitalistische Klassengesellschaft und die Herrschaft der Wenigen nicht alternativlos waren. Unser Workshop verschafft euch einen Überblick über die Kinderfreunde, die heute als Vorgänger der SJD-Die Falken gelten.

Schwierigkeitsgrad: Anfänger*innen

 

 

SAJ Gruppe aus DortmundIhr wollt euch einem historischen Thema mittels moderner GPS-Technik nähern? Gemeinsam entwickelten wir einen Stadtrundgang, der sowohl analog als auch digital ist.

All denjenigen, die eine Brücke zwischen Geschichte & Gegenwart schlagen möchten, hilft das Archiv der Arbeiterjugendbewegung bei der Entwicklung eines Geocaching-Stadtspiels. Das zentrale Prinzip des Geocachings ist es, mit Hilfe eines GPS-Codes einen versteckten Gegenstand, den sogenannten Cache, zu finden. Dieser enthält einen QR-Code, der sich mit einem Tablet-PC oder Smartphone einlesen lässt und direkt auf eine, eigens für das Spiel entwickelte, Internetseite führt. Die Caches werden an Stellen versteckt, die einen historischen Bezug haben. Die Website, auf die verlinkt wird, stellt die wichtigsten Informationen zum jeweiligen Ort anschaulich dar. Das Archiv unterstützt Geocaching-Projekte auf mehreren Ebenen.

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene

Gedenkstättenfahrt Auschwitz 2015Warum reagierte die bundesdeutsche Öffentlichkeit der 1950er-Jahre so empört auf die ersten Gedenkstättenfahrten der SJD-Die Falken? Inwiefern entwickelte sich das Gedenken seither weiter, welche Formen kamen wann und wie zum Einsatz?

Der trotzige Titel dieser Veranstaltung deutet auf die schwierige Situation hin, in der sich einige Berliner Falken dafür entschieden, die Orte der nationalsozialistischen Verbrechen mittels Gedenkstättenfahrten anzusteuern. Das war in den 1950er-Jahren – der Versuch, die NS-Zeit aufzuarbeiten, ja sich dieser überhaupt zu nähern, war mit Tabus belegt. Weshalb dies so war und warum Ernst Froebel und Co. dennoch fuhren, soll uns im Rahmen dieses Workshops beschäftigen. Das Foto zeigt übrigens eine Falken-Delegation, die 1989 Auschwitz-Birkenau besuchte.

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene

Anfänge der ArbeiterjugendbewegungWie lebten eigentlich junge Arbeiter*innen vor rund 100 Jahren? Und was bewog sie dazu, eigene Vereine zu gründen? Mit welchen Mitteln kämpfte die „junge Garde des Proletariats“, um eigene Interessen wirksam und dauerhaft durchzusetzen? Solche und ähnliche Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Workshops. Eine bunte Methodenvielfalt bringt euch die Anfänge der Arbeiter*innenjugendbewegung näher. Auch Originaldokumente aus alter Zeit kommen zum Einsatz. So wenden wir uns etwa den ersten Zeitschriften zu, welche sich gezielt an junge Arbeiter*innen richteten. Die AJ gab es übrigens schon damals - allerdings nicht als "andere jugendzeitschrift". Stattdessen informierte sie als "Arbeiter-Jugend" das junge Proletariat: ein Workshop über unsere Wurzeln.

Schwierigkeitsgrad: Anfänger*innen

ArbeiterinnenWarum wissen die wenigsten von uns, wer Ottilie Baader war? Was unterschied die proletarische von der bürgerlichen Frauenbewegung?

Pauline Staegemann gilt als eine der wichtigsten Vordenkerinnen der proletarischen Frauen-bewegung – so geht etwa die Gründung des Berliner Arbeiterfrauen- und Mädchenvereins (1873) auf ihr Wirken zurück. Wer ihren Namen jedoch bei Google eingibt, erntet nur 4.550 Treffer – ein kümmerliches Resultat, verglichen mit den 415.000 Ergebnissen, die Google zu Ferdinand Lasalle auflistet. Wer oder was macht, dass wir uns an den einen erinnern, an die andere aber nicht? Warum sind uns August Bebel und Karl Marx sofort ein Begriff, während uns bereits eine Clara Zetkin zum Nachgrübeln zwingt? Solchen und ähnlichen Fragen gehen wir in unserem Workshop Vergessene Frauen nach. Lasst uns gemeinsam die Vorkämpferinnen der sozialistischen Frauenbewegung der Ignoranz entreißen! Gleichzeitig überlegen wir, was Erinnern & Vergessen im politischen Kontext eigentlich bedeuten.

Schwierigkeitsgrad: Anfänger*innen

SchundliteraturIst es angemessen, bestimmte Bücher als „Schund“ zu bezeichnen? Inwieweit kann/muss Literatur (auch) der Gesellschaftskritik dienen?

„Sage mir, was du liest, und ich will dir sagen, wer du bist!“ Dieser ziemlich oberflächlich klingende Satz ist der Zeitschrift Arbeiter-Jugend (AJ) entnommen. Er führt in einen im Jahre 1909 erschienenen Artikel ein, der sich mit Nachdruck gegen die sogenannte „Schundliteratur“ wendet. Das aus heutiger Sicht Schockierende: den Worten ist jede Ironie fremd – denn tatsächlich spielte das Lesen in der organisierten Arbeiter*innenjugendbewegung eine kaum zu unterschätzende Rolle. Was aber genau war und ist literarischer „Schund“? Und ist Lektüre immer auch politisch? Wenn euch diese Fragen reizen und ihr an möglichen Antworten mitdichten wollt, besucht unseren Workshop Nieder mit dem Geistesfusel! Gemeinsam finden wir heraus, inwieweit „schlechter“ Lesestoff tatsächlich mit schlechten Lebensbedingungen zu tun hat.

Schwierigkeitsgrad: Anfänger*innen

AntisemitismusWarum gab und gibt es Menschen, die ihr Unbehagen auf „die Juden“ projizieren? Welche Linien des Antisemitismus lassen sich – auch in der Rückschau auf vergangene Jahrhunderte – nachzeichnen?

Für den Soziologen Werner Bergmann ist er in die kulturelle Überlieferung Europas eingeschrieben, Theodor W. Adorno bezeichnete ihn als ein „Gerücht über die Juden“; dass der Antisemitismus eine Konstante der vergangenen Jahrhunderte ist, darf als gesichert gelten. Doch woran lag und liegt es, dass immer wieder „die Juden“ als Projektionsfläche herangezogen werden? Inwieweit ist Antisemitismus unabhängig von persönlicher Zu- oder Abneigung gegenüber Menschen jüdischen Glaubens? Und ist es tatsächlich dieser Glaube, an dem sich Antisemit*innen stören? In unserem Workshop wollen wir die Geschichte des Antisemitismus nachzeichnen, wobei unser Schwerpunkt auf Deutschland (respektive seinen Vorgänger-Staaten) liegen wird.

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene

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